IoT Plattform Vergleich

IoT-Plattform-Auswahl: So finden Unternehmen den passenden Anbieter

Immer mehr Unternehmen haben den Wunsch, Maschinen, Geräte, Fahrzeuge, Gebäude und weitere Objekte mit dem Internet of Things (IoT) zu verbinden, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Der Erfolg solcher Projekte wird maßgeblich von der Auswahl einer geeigneten IoT-Plattform bestimmt. Doch wie finden Entscheider einen passenden IoT-Anbieter? Dieser Artikel beschreibt, wie der Auswahlprozess ablaufen sollte und welche Faktoren zu beachten sind.

Bild: IoT Plattform Vergleich - Was muss berücksichtigt werden?

Welche Arten von IoT-Plattformen gibt es?

Ob Bauwirtschaft, OEM-Bereich, Maschinen- und Anlagenbau oder Smart City: Wer den Weg in das Internet der Dinge gehen möchte, muss zunächst eine Make-or-buy-Entscheidung treffen. Soll eine eigene IoT-Infrastruktur aufgebaut oder eine externe IoT-Plattform eingesetzt werden? Aufgrund der hohen Komplexität, der zahlreichen Anforderungen und auch aus Zeitgründen entscheidet sich die Mehrheit der Unternehmen für letztere Variante – die Nutzung einer bereits etablierten IoT-Plattform. Lösungen dieser Art können sich im Hinblick auf den Funktionsumfang jedoch deutlich voneinander unterscheiden. Klären wir daher zunächst die Frage, welche Arten von IoT-Plattformen derzeit auf dem Markt existieren. Folgende Kategorien lassen sich unterscheiden:

  • Konnektivitätsplattformen: Verbindung zu IoT-Geräten managen, Konnektivität orchestrieren, Abrechnung verwalten
  • Plattformen für Gerätemanagement: Geräte im IoT bereitstellen, authentifizieren, protokollieren, überwachen, steuern, aktualisieren (OTA) und Wartungen durchführen
  • Analyseplattformen: Erfassung großer Datenmengen aus dem IoT, Verarbeitung und Transformation der Daten, Speicherung, Bereitstellung von Analysefunktionen (teilweise mit künstlicher Intelligenz)
  • IoT-Orchestrierungs-Hub: Kombination mehrerer IoT-Dienste (z. B. Konnektivitäts- und Gerätemanagement), meist offene Lösungen aus der Cloud
  • Plattformen mit Entwicklerfokus: Lösungen für die vereinfachte Entwicklung von IoT-Anwendungen
  • Application-Enablement-Plattformen: Fokus auf Verarbeitung und Auswertung von IoT-Daten, häufig mit Schnittstellen zu eigenen Applikationen
  • End-to-end-Plattformen: Bereitstellung aller Dienste der IoT-Wertschöpfungskette (z. B. Konnektivität, Security by Design, Interoperabilität, Gerätemanagement, Analytics, Datenvisualisierung, App-Entwicklungsstudio, App-Store, APIs)

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Der Weg zur passenden IoT-Lösung

Halten wir als Zwischenfazit fest: Es existieren eine ganze Reihe unterschiedlicher IoT-Plattformen. Rund 500 kommerzielle Lösungen verschiedener Ausprägung stehen derzeit zur Verfügung. Für einen zielführenden Auswahlprozess sollte die Zahl der potenziell infrage kommenden IoT-Anbieter daher bereits im Vorfeld eingeschränkt werden. Hierfür ist es hilfreich, sich zunächst der eigenen Ziele und sinnvoller Use Cases bewusst zu werden. Geht es darum, Gerätedaten zu analysieren, um das Nutzerverhalten zu verstehen und Produkte zu optimieren? Sollen Maschinen aus der Ferne überwacht werden? Steht die Automatisierung von Prozessen im Fokus? Sind zusätzliche IoT-basierte Services wie Predictive Maintenance oder IoT-Apps für Endkunden geplant, um die Kundenbindung zu stärken? Oder soll gar ein völlig neues Geschäftsmodell realisiert werden, mit dem sich neue Marktsegmente erschließen lassen?

Bewährt hat sich die Erstellung einer funktionsübergreifenden Use Case Roadmap. Das heißt: Mögliche Anwendungsfälle werden mit allen relevanten Unternehmensbereichen (Produktmanagement, IT, Finanzen, Service, CDO etc.) gemeinsam evaluiert und bewertet. Auf dieser Basis lassen sich dann sowohl funktionale als auch betriebswirtschaftliche und operative Auswahlkriterien festlegen.

IoT Plattform Vergleich: Die wichtigsten Auswahlkriterien

Auf Basis der Use Case Roadmap lässt sich die Zahl potenzieller Anbieter im Regelfall schon deutlich reduzieren. Nun gilt es, die verbleibende Zahl der Kandidaten mit einem individuellen Fragen- oder Anforderungskatalog zu konfrontieren. Auch dieser wird idealerweise bereichsübergreifend erstellt. Die wichtigsten allgemeinen Kriterien der IoT-Anbieter-Auswahl möchten wir nachfolgend aufzeigen.

1. Abdeckung der eigenen Anforderungen

Von besonderer Bedeutung ist selbstverständlich die Frage, inwiefern ein IoT-Anbieter die individuellen Anforderungen eines Unternehmens abdecken kann. Oftmals sind Lösungen mit Branchen-Fokus in diesem Punkt im Vorteil, da sie zahlreiche spezifische Features und Templates bereits im Standard mitbringen. Dies verkürzt die Time-to-Market und bringt gleichzeitig Best Practices in das Projekt.

Neben den technischen Anforderungen muss zudem die Übereinstimmung mit dem eigenen Geschäftsmodell überprüft werden. So ist beispielsweise zu klären, wie viele Objekte zukünftig mit dem IoT verbunden werden sollen und ob die Daten lokal verarbeitet oder in der Cloud gespeichert werden.

Ebenso wichtig ist die Frage, welche Datenpunkte wie häufig von den Geräten gesendet werden und ob diese in Echtzeit zu verarbeiten sind.

2. Anbindung von Geräten

Die IoT-Plattform muss in der Lage sein, Daten von unterschiedlichsten Datenquellen zu verarbeiten, zu harmonisieren und daraus Information zu generieren. Die Kompatibilität jeglicher IoT-Hardware, IoT-Sensoren sowie anderer Systeme und Datenübertragungstechnologien muss gewährleistet sein.

3. Skalierbarkeit

Bedeutsam ist auch die Frage, inwiefern eine IoT-Plattform auf das Anwachsen der Datenmenge flexibel reagieren kann. Auch Spitzen, in denen das Datenvolumen beispielsweise durch die gleichzeitige Anbindung zahlreicher zusätzlicher Devices extrem ansteigt, sollten vom Anbieter aufgefangen werden können.

4. Integrationsfähigkeit

Im Optimalfall arbeitet eine IoT-Plattform reibungslos mit bestehenden Systemen (z. B. ERP oder CRM) zusammen. Realisiert wird dies über Schnittstellen und APIs.

5. Unterstützung der Anwendungsentwicklung

Nutzern von IoT-Lösungen sollte es ein Leichtes sein, Apps und Webanwendungen rund um ihre IoT-Geräte zu kreieren. Möglich machen dies codefreie Baukastensysteme mit Templates, die eine Anwendungsentwicklung per Konfiguration erlauben.

Bei individuellen Anforderungen ist zudem das Vorhandensein eines integrierten Software Developer Kits (SDK) für die Ziel-Hardware und das Ziel-Betriebssystem hilfreich.

6. Automatisierbarkeit

Für effiziente Prozesse sollte es der IoT-Anbieter ermöglichen, Workflows zu automatisieren. Idealerweise lassen sich Events festlegen, bei deren Eintreten automatisch bestimmte Prozesse angestoßen und Aktionen durchgeführt werden – etwa die Benachrichtigung von Benutzern, Alarmierungen oder das Senden eines Befehls an eine Maschine.

7. Sicherheit

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Datensicherheit. Denn bei der Vernetzung von Geräten muss jederzeit sichergestellt sein, dass Informationen nicht von Unberechtigten abgefangen werden können. Neben der Absicherung der beteiligten Komponenten (Geräte, Apps und Plattform) kommt es deshalb darauf an, alle Übertragungswege sicher zu gestalten. Unabhängig vom Kommunikationskanal (Breitband, Wi-Fi, Mobilfunk, NB-IoT etc.) muss daher eine End-to-End-Verschlüsselung greifen.

Ein IoT-Projekt ist selbstverständlich nicht mit dem einmaligen Kauf einer bestimmten Lösung abgeschlossen. Vielmehr ist das Internet der Dinge eine Reise, die Unternehmen mit ihrem Plattform-Anbieter antreten.

- Markus Kohlbacher, IoT-Experte, t-matix

Fazit: Individuelle Herangehensweise notwendig

Insgesamt wird deutlich, dass pauschale Empfehlungen für bestimmte IoT-Plattformen nicht möglich sind. Vielmehr muss die Auswahl eines IoT-Anbieters stets auf Basis der unternehmensspezifischen Anforderungen erfolgen. Besonders wichtige Punkte sind allerdings die Konnektivität, die Automatisierbarkeit von Workflows, eine offene Architektur, die Skalierbarkeit, die Brancheneignung, die einfache Anwendungsentwicklung und die Datensicherheit. In jedem Fall sollte die Anbieterauswahl besonnen erfolgen. Denn ein IoT-Projekt ist selbstverständlich nicht mit dem einmaligen Kauf einer bestimmten Lösung abgeschlossen. Vielmehr ist das Internet der Dinge eine Reise, die Unternehmen mit ihrem Plattform-Anbieter antreten. Gemeinsam entwickeln sie ihren ersten Ansatz Schritt für Schritt weiter. Und nur, wenn es sich um einen starken Partner handelt, wird dieser Weg langfristig erfolgreich sein.

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Mehrere Personen stehen in einer Fertigungshalle und unterhalten sich

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